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Flora & Fauna

>> Pflanzliches und Tierisches im Ostseebad Boltenhagen

Aufgrund ihres jungen Alters konnte die Ostsee nie eigene Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Die Bewohner der Ostsee sind sozusagen alle Einwanderer, die ihre Lebenskultur im Laufe der Zeit dem salzärmeren Milieu angepasst haben. Das führt auch dazu, dass die Anzahl der verschiedenen Arten in der Ostsee von West nach Ost abnimmt, je weiter der Salzgehalt sich verringert. Rund um die Boltenhagener Bucht gibt es also noch eine sehr vielfältige Tierwelt.
Drei Robbenarten haben sich in der Ostsee angesiedelt und es ist sogar eine Walart heimisch geworden: der Schweinswal- auch "kleiner Tümmler" oder Braunfisch genannt. Er wird maximal 1,60 Meter lang und ähnelt vom Aussehen her Delfinen. Wer den Schweinswal sehen will, muss Glück haben- der Schweinswal ist vom Aussterben bedroht.

>> Tierisches im Ostseebad Boltenhagen

Der Dorsch oder Kabeljau
An der Ostsee wird für den Kabeljau nur der Begriff Dorsch verwendet. Streng genommen ist nur der nicht geschlechtsreife Kabeljau ein Dorsch. Der Dorsch hat einen langen Körper, zwei Flossen und etliche dicht hintereinander angeordnete runde Rückenflossen. Unter Hobbyfischern gilt das ungeschriebene Gesetz, dass Dorsche, die kleiner als 40 cm sind, wieder ins Meer zurückgesetzt werden sollen, um die Bestände nicht zu gefährden. Der schwerste jemals in der Ostsee gefangene Dorsch hatte ein Gewicht von 29 Kilogramm und war 1,3 Meter lang. Das fettarme Fleisch des Dorsches lässt sich herrvorragend trocknen und danach lange Zeit lagern. In diesem Zustand nennt man ihn Stockfisch.

Der Hering
Der Hering ist einer der weltweit wichtigsten Speisefische und blickt auf eine bedeutungsvolle Geschichte zurück. Um das Jahr 1000 entdeckte Otto von Bamberg, dass Heringe durch Zugabe von Salz lange haltbar gemacht werden können. Die Nahrungsversorgung auf hoher See wurde dadurch möglich. Im 19. Jahrhundert wurde Bismarck nach einer erfolgreichen Diät mit sauren Heringen ein großer Freund dieser Zubereitunsart: Ein pfiffiger Konservenfabrikant verkaufte daraufhin saure Heringe unter dem Namen Bismarckheringe. Der Ostseehering gilt als besonders zart und wohlschmeckend.

Die Scholle
Die Scholle ist ein sehr beliebter Speisefisch und gehört zu den meistgekauften Plattfischen. Das Fleisch ist besonders gut verdaulich. Die hohe Anzahl von Gräten lassen sich leicht entfernen. Die Scholle trägt beide Augen auf der rechten Körperhälfte. Auf ihrer oliv-bis rotbräunlichen Augenseite hat die Scholle zahlreiche orangefarbene Flecken und wird deshalb auch Goldbutt genannt.

Der Steinbutt
Gäbe es unter den Fischen Könige, wäre der Steinbutt wohl ein solcher. Schon seit dem Mittelalter wird sein Geschmack verehrt. Auch heute zählt er zu den edelsten Plattfischen. Im Gegensatz zur Scholle trägt der Steinbutt seine Augen auf der linken Körperhälfte. Er hat keine Schuppen, sondern Knochenhöcker. Diese liegen auf der haut des Fisches wie Steine-daher der Name Steinbutt.

Der Lachs
Obwohl der Lachs den Großteil seines Lebens im Salzwasser verbringt, zählt er zu den Süßwasserfischen. Seinen Laich legt der Lachs nämlich in Flüssen und Bächen ab, in denen er einst geboren wurde. Um dorthin zu kommen, orientiert er sich zum Teil am Geruchssinn und kann sogar kleinere Wasserfälle und Wehre überwinden. Der Laichaufstieg erschöpft die meisten Lachse so sehr, dass sie nach der Eiablage sterben. Die zartrosa Farbe des Fleisches wird durch die Ernährung des Lachses bestimmt.

>> Zum Schutz von Flora und Fauna

Zum Schutz mancher Pflanzen- und Tierarten wurden in Boltenhagen zwei wichtige Schutzgebiete eingerichtet. Die Wohlenberger Wiek ist eine Bucht und so gelegen, dass der Südteil trocken fällt, wenn die Ostsee einen niedrigen Wasserstand hat. So entstehen zeitweise wattähnliche Landschaften. Vögel finden darin ein breites Nahrungsangebot. Ein drei kilometerlanges Kliff schmückt die Westseite des EU-Vogelschutzgebiets.

Viele Zugvögel nutzen die Wohlenberger Wiek zur Überwinterung oder als Rastplatz auf dem Weg in den Süden. Auch bei Campern und Windsurfern ist die Bucht beliebt. Direkt östlich an die Wohlenberger Wiek grenzt das Naturschutzgebiet Tarnewitzer Huk an. Dieses entstand 1936 durch Aufspülung einer ca. 150 ha großen Fläche, die als Erprobungsstelle der Luftwaffe bis 1945 genutzt wurde. Danach war sie gesperrt und seltene Flora und Fauna konnte sich entwickeln. Im Jahre 2005 begann der Bau des Ferienresorts Weiße Wiek mit Marina Yachthafen. Der größte  Teil der Fläche - ca. 130 ha - ist heute das Naturschutzgebiet Tarnewitzer Huk.

Auf der Halbinsel laichen mehrere hundert Kröten. Weitere besondere Tierarten wie die Kreuzkröte und Großschmetterlingsarten haben in der Tarnewitzer Huk ihr Zuhause gefunden.