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Die Ostsee

Das Baltische Meer- ein Kurzportrait

Die Ostsee ist das jüngste Meer Europas. Mit ihren 12.000 Jahren steckt sie damit noch in den geologischen Kinderschuhen. Lange Zeit war die Ostsee ein Süßwassermeer. Vor ca. 5000 Jahren führte ein Anstieg des Meeresspiegels zu einer (erneuten) Verbindung mit der Nordsee - so konnte Salzwasser in die Ostsee einströmen. Ein Liter Salzwasser, der von der Nordsee in die Ostsee fließt, braucht rund 30 Jahre, bis er wieder zurückgelangt.

Für die Ostsee gilt: klein aber fein. Mit einer Fläche von 412560km² ist die Ostsee nur rund 10% größer als Deutschland und zählt zu den kleinsten Meeren der Welt. Die Wassermenge der Ostsee würde zweimal in die Nordsee hineinpassen. Der Name "Ostsee" bezieht sich auf die geografische Lage aus Sicht der Germanen. Eine andere Bezeichnung für das Binnengewässer ist Aestenmeer. Der Name ist darauf zurückzuführen, dass das Volk Aesten lange Zeit an der Ostsee lebte. Vor allem in Skandinavien wird die Ostsee Baltisches Meer genannt. Über die Herkunft dieses Namens herrscht Uneinigkeit bei den Wissenschaftlern.

Die Anrainerstaaten der Ostsee sind Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen und Polen. Die größten Flüsse, die in die Ostsee münden, sind Oder (Polen,Deutschland), Weichsel (Polen), Memel (Litauen, Russland), Düna (Lettland), Newa (Russland) und Torneälven (Schweden).

Süd-Nord-Erstreckung: ca. 1.300 km; West-Ost-Erstreckung: ca. 1.000 km; Maximale Breite: ca. 300 km; Mittlere Tiefe: 52 m; Maximale Tiefe: 459 m

Von der Eiszeit geformt

Die Erde entstand vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Tierarten kamen auf und starben wieder aus, Kontinente bewegten sich, Meere entstanden, blieben bestehen oder schlossen sich wieder. Die Erde ist ständig in Bewegung. Die Ostsee erlebte zahlreiche Landhebungen und Meeresspiegelanstiege. Die ersten Weichen für die Ostsee wurden in der Saale-Eiszeit (dritte Eiszeit im Pleistozän) vor 125.000 Jahren gestellt. In dieser Zeit entstand ein Riegel zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark, der die heutige Ostsee von der Nordsee trennt. Wäre dieser Riegel damals nicht entstanden, wären Nord- und Ostsee heute ein gemeinsames großes Meer. Vor rund 12.000 Jahren in der Weichsel-Eiszeit (vierte und letzte Eiszeit des Pleistozäns) formten bis zu 3.000 Meter dicke Eispanzer das Ostseebecken, ähnlich wie wir es heute kennen. Die riesigen Gletscher schmolzen ab und füllten die Ostsee mit Süßwasser.

Der Wasserspiegel stieg so hoch an, dass Salzwasser der Nordsee über den Riegel zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark in die Ostsee gelangen konnte. Aus dem See wurde ein Meer. Innerhalb von einigen Jahrhunderten hoben sich aber auch die Landmassen so weit an, dass der Riegel Nord- und Ostsee wieder trennte. Die Ostsee wurde für rund 2.000 Jahre wieder zum Süßwassersee, bis der Meeresspiegel erneut eine Verbindung zwischen Nord- und Ostsee entstehen ließ, die bis heute in einer schmalen Form besteht. Die Ostsee, wie wir sie heute kennen, existiert seit ungefähr 1.500 Jahren.

Süß oder salzig?

Die Ostsee ist weder Salz- noch Süßwassermeer, sondern ein Brackwassermeer - also ein Gemisch aus Fluss- und Meerwasser. Das Salzwasser kommt von der Nordsee über einen schmalen Durchgang, dem Kattegat bei Göteburg, in die Ostsee. Süßwasser erhält die Ostsee von über 200 Flüssen, wie Oder und Weichsel.

Das nur an einer Stelle einströmende Salzwasser verteilt sich nicht gleichmäßig in der Ostsee. Es ist schwerer als Süßwasser, sinkt dadurch auf den Meeresgrund und sammelt sich vor allem in der westlichen Ostsee- auch Beltsee genannt. Die Salzkonzentration ist dort gut doppelt so hoch wie in der östlich angrenzenden eigentlichen Ostsee. In der Beltsee liegt auch die Boltenhagener Bucht.

Im Vergleich: Meerwasser der offenen Ozeane, wie Atlantik oder Pazifik, weisen einen Salzgehalt von durchschnittlich 3,5% auf. In der Ostsee nimmt der Salzgehalt von West nach Ost ab. Am Kattegat sind es noch 2,0 bis 2,5%. Die Mecklenburger Bucht, zu der auch die Boltenhagener Bucht gehört, weist einen Salzgehalt von 1,0 bis 1,2% auf. An der Spitze Skandinaviens enthält die Ostsee teilweise nur noch 1% Salz.