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Fische der Ostsee

Fische und Fischerei gehören zum Meer. Hier an der südwestlichen Ostsee wird im küstennahen Bereich hauptsächlich mit Stellnetzen und Reusen gefischt. In der Ostsee gibt es eine Mischung von Meeres- und Süßwasserfischen. In der Boltenhagener Bucht ist der Meerwasserfischanteil hoch, da bei Westwind Salzwasser in höherer Konzentration (bis 3,5%) durch den Nordseewassereinstrom einfließt.

Wer in der Ostsee überleben will, muss an den geringen Salzgehalt angepasst sein. Nur wenigen Arten ist das gelungen. Die meisten der hier vorkommenden Meeresfische sind gute Speisefische und werden kommerziell gefangen. Auch das Angeln ist sehr beliebt. Da auch die Fischbestände der Ostsee nicht unbegrenzt ausgebeutet werden können, hat die nachhaltige Entnahme von Fisch oberste Priorität.

An der Ostsee wird für den Kabeljau nur der Begriff Dorsch verwendet. Streng genommen ist der nicht geschlechtsreife Kabeljau ein Dorsch. Der Dorsch hat einen langen Körper, zwei Flossen und etliche dicht hintereinander angeordnete Rückenflossen. Unter Hobbyfischern gilt das ungeschriebene Gesetz, dass Dorsche, die kleiner als 40 Zentimeter sind, wieder ins Meer zurückgesetzt werden sollen, um die Bestände nicht zu gefährden.

Der Hornhecht hat einen sehr lang gestreckten und schmalen Körper mit einem schnabelartigen verlängerten Maul. Sein Aussehen ähnelt dem des Aals. Der Hornhecht ist ein sehr guter Speisefisch und das Besondere an ihm sind seine grün gefärbten Gräten.

Der Hering ist einer der weltweit wichtigsten Speisefische und blickt auf eine bedeutende Geschichte zurück. Um das Jahr 1000 entdeckte Otto von Bamberg, dass Heringe durch Zugabe von Salz lange haltbar gemacht werden können. Der Ostseehering gilt als besonders zart und wohlschmeckend.

Gäbe es unter den Fischen Könige, wäre der Steinbutt wohl ein solcher. Schon seit dem Mittelalter wird sein Geschmack verehrt. Auch heute zählt er zu den edelsten Plattfischen. Im Gegensatz zur Scholle trägt der Steinbutt seine Augen auf der linken Körperhälfte. Er hat keine Schuppen, sondern Knochenhöcker. Diese liegen auf der Haut des Fisches wie Steine – daher der Name Steinbutt.

Die Scholle ist ein beliebter Speisefisch und gehört zu den meist verkauften Plattfischen. Das Fleisch ist besonders gut verdaulich. Die Gräten lassen sich, trotz hoher Anzahl, leicht entfernen. Die Scholle trägt beide Augen auf der rechten Körperhälfte. Auf ihrer oliv- bis rotbräunlichen Augenseite hat die Scholle zahlreiche orangefarbene Flecken und wird deshalb auch Goldbutt genannt.

Text: ©Thünen-Institut für Ostseefischerei-Daniel Stepputtis und Kurverwaltung Ostseebad Boltenhagen